Das Ohr wird grob in das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr gegliedert. Es gibt bei den Ohren eine große Zahl möglicher Erkrankungen mit jeweils unterschiedlichen Ursachen, die im Einzelnen sehr belastend sein können. Die Beeinträchtigung des Hörvermögens kann eine drastische Minderung der Lebensqualität darstellen, da oftmals bei Gesprächen nicht mehr teilgenommen werden kann und alltägliche Geräusche sowie auch Musik nicht mehr gehört werden können.
Als HNO Facharzt habe ich in unserer Ordination moderne Geräte zur Abklärung von Hörstörungen und können auf Basis der von uns durchgeführten Tests (Tonschwellenaudiometrie und Sprachaudiometrie) auch Hörgeräteverordnungen ausstellen.
PLÖTZLICHER HÖRVERLUST
Bei Verdacht auf Hörsturz ist eine schnelle Abklärung mittels Ohrmikroskopie und Hörtest, sowie eine möglichst rasche Therapieeinleitung in den ersten beiden Tagen wichtig für die weitere Prognose. Eine Cortisonstoßtherapie ist in solchen Fällen der Gold-Standard. Bei erfolgloser Cortisonstoßtherapie oder bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen wie Diabetes Mellitus ist manchmal auch eine Cortisoninjektion in das Mittelohr – eine sogenannte intratympanale Cortisoninstillation – erforderlich. Sollte eine solche Behandlung bei Ihnen erforderlich sein wenden wir Techniken an um diese bei Ihnen schmerzfrei durchzuführen.
MITTELOHRENTZÜNDUNG MIT HÖRVERLUST
Ohrenentzündungen sind häufig mit Hörverlust oder Schwerhörigkeit vergesellschaftet. Oft ist eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr dafür verantwortlich. In manchen Fällen kann es jedoch auch zu einem zusätzlichen Verlust des Hörvermögens infolge eines toxischen Paukenergusses kommen, bei dem Bakteriengifte das Innenohr angreifen und es so zu einer dauerhaften Schwerhörigkeit kommen kann. Eine Punktion des Mittelohres zur Entlastung und Absaugen des Ergusses bzw. des infektiösen Sekrets – eine sogenannte Parazentese – muss in diesen Fällen durchgeführt werden um das Hörvermögen nicht weiter zu schädigen. Zudem ist im Regelfall auch eine weiterführende medikamentöse Therapie erforderlich.
OHRENSCHMERZEN NACH DEM BADEN
Ohrenentzündungen nach dem baden, auch Badeotitis oder otitis externa genannt ist vor allem in den Sommermonaten bei regem Badebetrieb weit verbreitet. Es gelangen hierbei Keime in den Gehörgang die sich dort vermehren und zu einem schmerzhaften Zuschwellen des Ohres, teilweise mit Schwerhörigkeit und Völlegefühl auf dem betroffenen Ohr führen. In vielen Fällen ist diese Erkrankung jedoch mit den richtigen Mitteln schnell und gut behandelbar.
OHRENJUCKEN
Neben trockenen Gehörgängen können auch Pilzinfektionen des Ohres zu juckenden Ohren führen. Diese sind sehr einfach zu behandeln – eine Beschwerdefreiheit kann oft schon in wenigen Tagen erreicht werden. In selteneren Fällen kann auch ein Gehörgangsekzem bzw. eine Schuppenflechte für die Beschwerden verantwortlich sein welche ebenfalls gut behandelt werden kann – jedoch einen langfristigen Therapieansatz verfolgt. Auf jeden Fall sollte von Manipulationen im Ohr abgesehen werden.
TINNITUS
Ohrgeräusche sind weit verbreitet und werden oft als sehr störend wahrgenommen. Als HNO-Arzt erhebt man eine genaue Anamnese um die Art des Ohrgeräusches zu bestimmen (Dauerton, Rauschen, Pulssynchron, Schmerzen, Druckgefühl, Schwindel, Hörminderung). Anhand der Anamnese, der exakten klinischen Untersuchung und der apparativen Diagnostik mittels Hörtest und Tinnitusfrequenzbestimmung kann die mögliche Ursache der Beschwerden eingegrenzt – und eine zielgerichtete Abklärung eingeleitet werden.
TINNITUSTHERAPIE
Ein Tinnitus kann die Lebensqualität massiv einschränken und in manchen Fällen sogar zur Arbeitsunfähigkeit führen. Ohrgeräusche können durch Haltungsprobleme, Stress und psychische Belastungen an Intensität zunehmen und starken Leidensdruck erzeugen. Als HNO-Arzt klärt man je nach Beschwerdebild die möglichen Ursachen ab. Bei akuten Beschwerden kann eine medikamentöse Therapie erfolgversprechend sein. Bei chronischem Tinnitus gibt es die Möglichkeit des Retrainings, das ist eine Konditionierung des Hörorgans mit bestimmt aufeinander abgestimmten Geräuschen die es dem Gehirn erleichtern den Tinnituston nicht mehr als störend wahrzunehmen.
SCHWERHÖRIGKEIT
Die meisten Hörprobleme treten im fortgeschrittenen Lebensalter mit schleichendem Beginn auf. Man spricht dann von einer Altersschwerhörigkeit. Die Betroffenen empfinden Scham, da sie bei Gesprächen dem jeweiligen Inhalt nicht mehr folgen können und häufig nachfragen müssen. Die Folge ist leider oft sozialer Rückzug, Isolation und Vereinsamung.
BRAUCHE ICH HÖRGERÄTE?
Hörhilfen sind vielfach ein Tabuthema. Es bestehen Bedenken, dass diese von anderen gesehen werden könnten und dann alle wissen dass man nicht gut hört. In vielen Fällen ist ein Hörgerät jedoch eine sehr gute Möglichkeit wieder aktiv am Leben teilnehmen zu können. Moderne Hörgeräte sind mittlerweile sehr dezent gefertigt und fallen oft nur mehr bei genauerer Betrachtung auf. Unter Langhaarfrisuren können diese auch vollständig verdeckt werden. Wichtig ist eine frühe Versorgung mit Hörgeräten um eine optimale Anpassung zu erreichen. Unser Gehirn arbeitet hier wie ein Muskel – wenn gewisse Töne nicht mehr gut gehört werden verkümmern die Zentren in unserem Gehirn die sie verarbeiten – bei einer Hörgeräteversorgung ist die Anpassung daher bei früher Versorgung besser als wenn man erst Jahre nach einer Hörminderung ein Hörgerät trägt. Die Anwendung eines Hörgerätes soll vor allem eines erreichen – einen Zugewinn an Lebensqualität und Lebensfreude.
HÖRGERÄTE – ARTEN
Unter den Hörgeräte gibt es viele verschiedene Arten. Grob unterteilt man In-Ear-Hörgeräte und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO). Beide haben Vor- und –Nachteile. Wir beraten Sie in unserer Ordination gerne zu allen Hörhilfen und technischen Möglichkeiten.
HÖRTEST
Bei Verdacht auf Schwerhörigkeit bieten wir in unserer Ordination umfangreiche Hörtests an. Unter anderem auch für Kinder und Säuglinge sowie für Menschen mit Behinderungen. Wir haben hierzu einen eigenen, barrierefreien Raum eingerichtet in dem man bei entspannter Atmosphäre Hörtests durchführen können. Hörgeräteverordnungen werden, sofern erforderlich, direkt bei der Erstordination ausgestellt.
HÖRGERÄTEFUNKTION
Wenn Sie bereits Hörgeräteversorgt sind können Sie bei uns die jährliche Hörgerätekontrolle durchführen. Wie verfügen über ein spezielles Freifeldaudiometer der es uns erlaubt Ihr Hörvermögen mit und ohne Hörgeräte zu überprüfen. Damit lässt sich feststellen ob Sie mit Ihren Hörgeräten gut versorgt sind, oder ob diese neu eingestellt werden müssen.
HÖRGERÄTEVERORDNUNG
Durch unsere umfangreiche technische Ausstattung und unser speziell geschultes Personal können wir bei Ihnen in unserer Ordination jederzeit Ihr Hörvermögen sowie Ihr Sprachverständnis testen und Ihnen gegebenenfalls eine Hörgeräteverordnung ausstellen.